Von Holger erreicht uns eine E-Mail, in der er sich wünscht, dass „auf der Webseite im Blog nicht nur Lobeshymnen zu lesen wären, sondern auch die Möglichkeit bestünde, Erfahrungsberichte der Nutzer zu lesen“. Und seinen Erfahrungsbericht hat er uns gleich mitgeschickt, den wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten:
Erfahrungsbericht mit Rosina
Es war das erste Mal mit einer fremden Frau – irgendwann ist es immer das erste Mal. Ich fahre seit Jugend Rad, auch größere Strecken (früher). Aber dies war schon eine Begegnung der mindestens 2. Art.
Natürlich ist ein Dreirad mit 2 Rädern vorn gewöhnungsbedürftig und der Wendekreis ist erheblich. Aber diese Konstruktion ist besonders im unbeladenen Zustand so erschütterungsempfindlich, dass man nicht nur jede Delle und jedes kleine Schlagloch „erspürt“, sie schüttelt einen oft auch gehörig durch, so dass einem schnell die Lust vergeht, Radwege zu benutzen. Deren Übergänge (Bordsteine) sind in der Regel abgesenkt, aber immer noch heftig spürbar. Der Zustand vieler Radwege im Stadtgebiet ist eh erbärmlich. Mit dem 2-Rad kann man dem oft ausweichen. Nimmt man mit dem 3-Rad wie gewohnt (vorne) das Loch zwischen die Räder, erwischt es das Hinterrad voll und das Gesäß und die eigene Wirbelsäule auch. Das bessert sich, wenn Rosina mit mindestens 20 kg beladen ist. Aber auch die Benutzung der Straße ist nicht ohne. Spurrinnen, wie sie auf stark benutzten Straßen üblich sind, können einen merklich ins Schlingern bringen. Das verstärkt sich noch erheblich, wenn die Straße nass ist. Die Krönung der Herausforderung ans fahrerische Können sind Straßenbahnschienen. Überquert man sie in einem spitzen Winkel, reißen sie einem schnell das Hinterrad unter dem Gesäß weg, besonders auf nasser Straße.
A propos nasse Straße: Bei Rosina zieht (derzeit) die Vorderbremse stark nach rechts. Bei Vollbremsung und nasser Straße macht man unweigerlich Bekanntschaft mit derselben. Das muss dringend behoben werden.
Benutzt man (gezwungener Maßen) die Straße und will im Kreuzungsbereich sich links einordnen, kommt die nächste Herausforderung: Mit einer Hand lenken, mit der anderen den Richtungswechsel anzeigen. Und das bei Spurrinnen und Straßenschäden! Da wäre ein Blinker ein mehr als nützliches Zubehör. Auch ein Rückspiegel wäre eine hilfreiche Ergänzung für die Straße., die man wie gesagt, oft gezwungener Maßen benutzt.
Nach einer Eingewöhnungsphase ist das Lastenrad durchaus eine Alternative für kleinere Transporte, wenn man gewillt ist, die gegenüber dem Auto doch umständlichere Handhabung in Kauf zu nehmen und das (noch) umständliche Prozedere des Abholens und Zurückbringens an die wenigen, entlegenen Standorte.
Interessant wäre für mich, das ganze in umgekehrter Form zu „erfahren“, die Last mit zwei Rädern hinten und nur ein lenkbares Rad vorne. Die konstruktive Alternative „Martha“ ist z. Zt. leider nicht verfügbar.
Mal sehen, wie sich das ganze entwickelt.
Holger Panknin